Lactat als Prädiktor bei schwerer Lungenentzündung

Nachstehend stellen wir Ihnen den Artikel “Lactat als Prädiktor bei schwerer Lungenentzündung” vor, dessen Originaltitel “Lactate as a Predictor in Severe Pneumonia” in englischer Sprache von Darta Ose, Arvids Berzins, Krista Grigorovica, Andris Klucniks und Olegs Sabelnikov verfasst und in Acta Chirurgica Latviensis. Volume 15, Issue 1, Pages 29–34, ISSN (Online) 2199-5737,DOI: 10.1515/chilat-2015-0006, December 2015 veröffentlicht wurde.

Einführung: Es gibt viele Diskussionen darüber, ob der Blutlactatspiegel einer der Risikomarker für die Sterblichkeit der mit unterschiedlicher Schockätiologie in die Intensivstation (ICU) eingelieferten Patienten ist. Es wird angenommen, dass Blutlactat als ein früher Marker zur Bestimmung des Mortalitätsrisikos genutzt werden könnte. Die Autoren geben an, keine Kenntnisse zu Forschungen in Lettland zu besitzen hinsichtlich der prognostischen Bedeutung von Blutlactat bei der Einlieferung für Patienten mit schwerer erworbener Pneumonie (CAP) in ersten 24 Stunden nach der Aufnahme in die Intensivstation.

Ziele:

  1. Bewertung der prognostischen Bedeutung des ersten Lactatwertes bei Patienten mit schwerer Lungenentzündung. Vergleich der statistischen Daten der verschiedenen Blutlactatspiegel (LAC1, LAC2, LAC3, LAC4, LACMAX, LACMIN).
  2. Feststellung jenes Referenzspiegels von Lactat bei der Einlieferung, dem eine signifikante Steigerung der Sterblichkeit zuzuschreiben ist.
  3. Vergleich mit anderen Markern und Beurteilungssystemen wie: PCT (Procalcitonin), CRP (C-reaktives Protein), CURB-65 (Pneumonia Severity Score), APACHE II (Acute Physiology and Chronic Health Evaluation II).

 Material und Methoden: Hierbei handelt es sich um eine retrospektive Beobachtungsstudie, in der die Daten aller auf der Intensivstation zweier großer Krankenhäuser der Republik Lettland (Riga East University Hospital und Pauls Stradiņš University Hospital) mit einer Lungenentzündung sowie Sepsis und/oder septischem Schock eingelieferten Patienten gesammelt wurden mit der Primärdiagnose einer schweren ambulant erworbenen Pneumonie (AEP). Die Autoren verglichen die Beziehung zwischen Lactatwerten, die im Zeitraum von 24 Stunden nach der Einlieferung in die Intensivstation entnommen wurden und der ICU-Mortalität.

Ergebnisse: In dieser Studie wurden die Daten von 73 aufeinanderfolgenden Patienten mit schwerer AEP sowie Sepsis und/oder septischem Schock analysiert und  ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen dem ersten Lactatspiegel (LAC1) von Überlebenden (2,7 [1,9-3,2] (mmol / l) und Nicht-Überlebenden 4,9 [4,3-7,5] (mmol / l), p <0,001) beobachtet. Gemäss den Daten lag das Mortalitätsrisiko  bei Patienten mit LAC1 <3,0 (mmol/l) bei 0%, bei Patienten mit LAC1 3,0-4,0 (mmol/l)  betrug das  Risiko 42,1%, während das Mortalitätsrisiko bei Patienten mit LAC1> 4,0 (mmol/l) 89,75% erreichte. Die Lactatspiegelmessungen in den ersten 24 Stunden nach der Aufnahme in der Intensivstation trug deutlich dazu bei, die nichtüberlebenden Patienten zu unterteilen in: LAC1 (0.96), LAC2 (0.98), LAC3 (0.97), LAC4 (0.92), (AUC). Im Vergleich zu anderen prognostischen Markern wurden folgende Sensitivitäts- und Spezifitätsergebnisse erzielt: CRP (0,59), PCT (0,98), APACHE II (0,98), Curb-65 (0,63).

Schlussfolgerungen: Die Datenzusammenfassung von Patienten mit schwerer Lungenentzündung sowie Sepsis und/oder septischem Schock zeigen, dass der Lactatspiegel bei der Einlieferung in den ersten 24 Stunden einen wichtigen unabhängigen Prädiktionswert darstellt. In ersten 24 Stunden nach der Aufnahme in die Intensivstation wurde eine höhere Sterblichkeit beobachtet, wenn LAC1  >3 (mmol/l) betrug. Die Daten belegen, dass für  Patienten mit einer schweren Lungenentzündung LAC1 eine ähnliche prognostische Aussagekraft besitzt wie APACHE II und PCT sowie eine deutlich bessere prognostische Fähigkeit als CRP und CURB-65.

 

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Lactate as a Predictor in Severe Pneumonia