Effektivität der Prognose der Krankenhaussterblichkeit kritisch kranker Kinder anhand der Bewertung ihrer Blutlactatwerte bei der Einlieferung ins Krankenhaus

Nachstehend stellen wir Ihnen die Zusammenfassung des Artikels “Effektivität der Prognose der Krankenhaussterblichkeit kritisch kranker Kinder anhand der Bewertung ihrer Blutlactatwerte bei der Einlieferung ins Krankenhaus” vor, dessen Originaltitel “Effectiveness of predicting in-hospital mortality in critically ill children by assessing blood lactate levels at admission” in englischer Sprache von Zhenjiang Bai, Xueping Zhu, Mengxia Li, Jun Hua, Ying Li, Jian Pan, Jian Wang und Yanhong Li verfasst und im BMC Pediatrics 2014, 14:83 doi:10.1186/1471-2431-14-83 veröffentlicht wurde.

 

Hintergrund: Zum Zeitpunkt der stationären Einweisung stellt die Hyperlactatämie einen belegten Risikofaktor zur Vorhersage der Sterblichkeit kritisch kranker erwachsener Patienten dar. Allerdings bleibt der Prognosewert für die Sterblichkeit kritisch kranker Kinder mittels einer einzigen Lactatmessung bei der Aufnahme zweifelhaft. Diese Studie untersuchte den Prognosewert von Blutlactatwerten bei der Einlieferung und legte die Cut-off-Werte zur Vorhersage der Krankenhaussterblichkeit bei kritisch kranken Kindern und Jugendlichen fest.

Methoden: 1109 kritisch kranke Kindern in einer Kinderintensivstation nahmen zwischen Juli 2008 und Dezember 2010 an dieser Studie teil. Innerhalb der ersten 2 Stunden nach der Einlieferung wurden arterielle Blutproben entnommen und der Lactatspiegel bestimmt. Während der ersten 24 Stunden nach der Aufnahme wurde die Bewertung des Kindersterblichkeitsrisikos III (Pediatric Risk of Mortality III – PRISM III) berechnet.

Ergebnisse: Von den 1109 eingelieferten Kindern starben 115 (10,4%) im Krankenhaus. Der durchschnittliche Blutlactatspiegel (Interquartilabstand) bei kritisch kranken Kindern betrug 3,2 mmol/l (2,2 bis 4,8). 859 (77,5%) Kinder hatten eine Lactatkonzentration von> 2,0 mmol/l. Der Blutlactatspiegel bei der Einlieferung stand in direktem Zusammenhang zur Sterblichkeit (Odds Ratio [PP] = 1,38; Konfidenzintervall [CI] 95%, 1,30 bis 1,46; p <0,001), auch nach der laut PRISM III bewerteten Korrektur für Alter, Geschlecht und Schwere der Erkrankung (PP = 1,27; p <0,001). Die multivariate Regressionsanalyse zeigte, dass ein hoher Blutlactatspiegel (PP = 1,17; 95% CI, 1,07-1,29; p = 0,001), eine hohe PRISM III-Punktzahl (PP = 1,15; 95% CI, 1,11-1,20; p <0,001) und ein niedriges Serumalbumin (PP = 0,92; 95% CI, 0,88-0,96; p <0,001) unabhängige Risikofaktoren für die Sterblichkeit kritisch kranker Kinder waren. Das Blutlactat erreichte einen Bereich unter der ROC-Kurve (Akronym für Receiver Operating Characteristic) (AUC) von 0,79 (p <0,001) zur Vorhersage der Sterblichkeit, die in etwa dem von PRISM III (AUC = 0,82; p <0,001) entsprach. Der Wert p für den Vergleich beider AUC betrug 0,318. Blutlactat zeigte eine Sensitivität von 61% und eine Spezifität von 86% bei der Sterblichkeitsvorhersage bei einem optimalen Cut-off –Wert von 5,55 mmol/l und einem positiven und negativen Wahrscheinlichkeitsverhältnis von jeweils 4,5 und 0,45.

Schlussfolgerungen: Ein erhöhter Blutlactatspiegel bei der Einlieferung steht in unabhängigem Zusammenhang mit und ist prädiktiv für die Krankenhaussterblichkeit kritisch kranker Kinder.

 

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Effectiveness of predicting in-hospital mortality in critically ill children by assessing blood lactate levels at admission