Die nachstehenden Zeilen sind eine Zusammenfassung des Artikels mit dem Titel “Lactatgesteuerte Therapie bei Patienten der Intensivstation”, dessen Originaltitel “Early Lactate-Guided Therapy in Intensive Care Unit Patients” in englischer Sprache von Tim C. Jansen, Jasper van Bommel, F. Jeanette Schoonderbeek, Steven J. Sleeswijk Visser, Johan M. van der Klooster, Alex P. Lima, Sten P. Willemsen und Jan Bakker verfasst und in Am J Respir Crit Care Med Vol 182. pp 752–761, 2010 veröffentlicht wurde.
“Begründung: Es ist nicht bekannt, ob die Lactatüberwachung mit dem Ziel, den Lactatspiegel während der Erstbehandlung zu senken das Ergebnis bei kritisch kranken Patienten verbessert.
Ziele: Beurteilung der Auswirkungen der Lactatüberwachung und Wiederbelebung, die auf eine Senkung des Lactatspiegels bei Patienten auf der Intensivstation (ICU) mit einem Lactatspiegel von 3,0 mmol/L oder mehr ausgerichtet sind.
Methoden: Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt. In der Lactat-Gruppe wurde die Behandlung anhand des Lactatspiegels gesteuert, mit dem Ziel, den Lactatwert für die ersten 8 Stunden des Aufenthalts auf der Intensivstation um 20% oder mehr als 2 Stunden zu senken. In der Kontrollgruppe hatte das Behandlungsteam für diesen Zeitraum keine Daten zu den Lactatwerten (mit Ausnahme des Lactatspiegels bei der Krankenhauseinlieferung). Der primäre Endpunkt war die Krankenhaussterblichkeit.
Messungen und wichtigste Ergebnisse: Die Lactat-Gruppe erhielt mehr Flüssigkeiten und Vasodilatatoren. Jedoch gab es keine signifikanten Unterschiede der Lactatwerte zwischen den Gruppen. In der Intention-to-treat-Gruppe (348 Patienten) lag die Krankenhausmortalität in der Kontrollgruppe bei 43,5% (77/177), verglichen mit 33,9% (58/171) in der Lactat-Gruppe (p = 0,067). Nach der Anpassung für vordefinierte Risikofaktoren war die Krankenhaussterblichkeit in der Lactat-Gruppe niedriger (Hazard Ratio 0,61; 95% Konfidenzintervall: 0,43-0,87, p = 0,006). In der Lactat-Gruppe waren die SOFA (Sequential Organ Failure Assessment)- Bewertungen zwischen 9 und 72 Stunden niedriger, Inotropika konnten früher gestoppt und die mechanische Beatmung der Patienten früher abgestellt und diese früher von der Intensivstation entlassen werden.
Schlussfolgerungen: Bei Patienten, die eine Hyperlactämie bei der Aufnahme in die Intensivstation aufwiesen, reduzierte die lactatgesteuerte Therapie die Krankenhaussterblichkeit dann bedeutend, wenn vordefinierte Risikofaktoren angepasst wurden. Da dies im Einklang mit wichtigen sekundären Endpunkten stand, legt diese Studie nahe, dass eine Lactatüberwachung klinischen Nutzen hat.”
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